Vor allem in mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern wird heute das wissenschaftliche Englisch anstelle der deutschen Sprache verwendet, um Texte für Fachzeitschriften zu verfassen. Und nicht nur das. So erfolgt der komplette akademische Diskurs in englischer Sprache. Wenn Sie Unterstützung beim Business Englisch lernen benötigen, dann kontaktieren Sie uns gerne.
Lernen Sie, welche Fehler Sie beim wissenschaftlichen Schreiben auf Englisch vermeiden können
Inhaltsverzeichnis: Wissenschaftliches Schreiben auf Englisch – vermeiden Sie diese Fehler | 📖 Lesedauer: 9 Minuten
▶︎ Ausdrucksweise für akademisches Schreiben auf Englisch | ▶︎ Eigenschaften der wissenschaftlichen Schreibweise auf Englisch | ▶︎ Typische Fehler beim wissenschaftlichen englischen Schreiben
Die Ausdrucksweise für akademisches Schreiben auf Englisch
Generell ist es gut, wenn Sie sich beim Schreiben auf Englisch so präzise und einfach wie möglich auszudrücken. Dies bringt in aller Regel bei der Bewertung viele Pluspunkte. Fach- und Fremdwörter sollten sparsam eingesetzt werden, wo sie nötig sind. Übersichtliche und knappe Satzkonstruktionen in verständlichen Worten optimieren die Lesefreundlichkeit. Eine wichtige Regel besagt, dass ein Satz zwischen 15 und 20, höchstens 30 Wörter besitzen sollte, damit er gern gelesen und korrekt verstanden wird. In wissenschaftlichen Texten auf Englisch sollten Sie zudem immer vollständige Sätze schreiben.
Texte auf Englisch zu schreiben, ist eine sehr gute Gelegenheit, neue Vokabeln zu erlernen. Würden Sie über Seiten hinweg im gesamten Text immer nur die Ihnen bekannten Worte wiederholen, würde der wissenschaftliche Text schnell monoton und einseitig klingen. Um Ihre Arbeit auf Englisch mit einem kurzweiligen Wortschatz zu bereichern, werden Sie hin und wieder in einem Wörterbuch nach neuen Worten suchen müssen. Sie können dann alle Vokabeln, die Sie gelernt haben, aufschreiben und sie auf diese Weise immer wieder verinnerlichen und anschauen. Der Großteil einer wissenschaftlichen Arbeit wird in aller Regel im Präsens aufgeschrieben. In einigen Teilen wie Einleitung, Abstract, Resultate, Methoden und Diskussion werden oft auch die Zeitformen Präteritum oder Perfekt gewählt.
In wissenschaftlichen Arbeiten wird normalerweise ein unpersönlicher Schreibstil bevorzugt. So wird auf Pronomen oder die Ich-Form (direkte Anrede für den Leser) verzichtet. Von dieser Regelung sind persönlich konnotierte Passagen wie Vor- oder Schlusswort, persönliche Erlebnisberichte, Danksagung, Reflexionen und Meinungen ausgenommen. Im Anhang befinden sich im englischen Text stets die Informationen. Auch die Rohdaten können hieraus entnommen werden. Hier wird im Präsens oder Präteritum geschrieben. Ein Beispielsatz ist hier: „Der dritte Versuch wurde zweimal wiederholt.“
Falsch wären Sätze wie:
- „Die nötigen Information finden Sie im Anhang.“ oder
- „Ich habe den dritten Versuch zweimal wiederholt.“
Wissenschaftliches Schreiben auf Englisch bedeutet keine einheitliche Schreibweise und eine kurze Definition aller Begriffe. Eine solche Schreibweise und die Definition der Begriffe sind in wissenschaftlichen Arbeiten von besonderer Bedeutung. Dies ist sehr bedeutend, um ein gutes Verständnis Ihrer Argumentation und Aussagen zu garantieren. Falls es für einen bestimmten Begriff unterschiedliche Schreibweisen gibt, müssen Sie sich in jedem Fall für eine entscheiden und diese folgerichtig überall nutzen. Ausnahmen sind dabei Buchtitel oder Zitate.
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Die Eigenschaften der wissenschaftlichen englischen Schreibweise
Die meisten Masterstudiengänge werden heute nur auf Englisch angeboten. So begegnet diese Wissenschaftssprache den Studierenden an der Universität oder Fachhochschule täglich in geschriebener und gesprochener und Form. Aber selbst, wenn Sie sich innerhalb Ihres Studiums noch hiervor drücken können, eine wissenschaftliche Arbeit auf Englisch zu verfassen wird folgen und spätestens bei der Promotion müssen Sie sich international publizieren. In nahezu allen Fachbereichen werden die Forschungsarbeiten nur wahrgenommen, wenn diesen in internationalen und renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Dafür bringen aber nur wenige Schreiber die nötige sprachliche Kompetenz mit. Im Englischen unterscheidet sich die akademische Sprache erheblich von der Alltagssprache. Es ist zudem nicht möglich, einen deutschen Text einfach ins Englische zu übertragen.
Die englische und die deutsche Wissenschaftssprache unterscheiden sich in vielen Punkten. Dies betrifft vor allem abgeschwächte Aussagen. So finden sich der deutschen Sprache häufig gewagte Thesen. Hierbei ist der Schreiber oftmals mutig und provoziert gerne mögliche Kritik und Gegenargumente. Die englische Wissenschaftssprache dagegen mildert solche Aussagen dagegen oft ab. Würden Sie im Deutschen beispielsweise schreiben „Die vorliegende Arbeit zeigt, …“, bevorzugt die englische Sprache eine schwächere selbstbewusste Formulierung. Hier würden Sie schreiben: „In this paper we hope to show …“.
Akademisches Schreiben in der Ich-Perspektive ist ein weiterer Aspekt. In der Wissenschaftssprache in Deutschland wird meistens verschmäht, dass der Autor sich zu Wort meldet. In der englischen Sprache ist dies hingegen durchaus üblich. Wenn Sie in deutschen Testen passive Konstruktionen wie „Im ersten Kapitel wird dargelegt“, schreiben, erklären englische Wissenschaftler einfach „I will demonstrate …“.
Die Verwendung von Aktiv statt Passiv ist ebenfalls von Bedeutung. Der in der deutschen wissenschaftlichen Sprache beliebte passive Stil findet im Englischen nahezu keine Verwendung. So wird aus Sätzen wie „In dem folgenden Kapitel werden die Vor- und Nachteile erläutert …“ wird „In this chapter, I will discuss the disadvantages and advantages…“. Statt vieler Substantive verwendet die englische Sprache meistens Verben. Dies führt unvermeidlich zu einem aktiven Ausdruck.
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Wissenschaftliches Schreiben auf Englisch und die typischen Fehler
Manche Non-Natives benutzen in ihrem Text das Wort „however“ in der Bedeutung von „wie auch immer“. Dies ist nicht korrekt, denn „however“ kündigt stets einen Einwand an. „Besides“ schreiben die meisten Non-Native-Autoren immer am Anfang eines Satzes, wenn diese ausdrücken möchten, dass jetzt eine zusätzliche Information folgen wird, welche den vorherigen Satz ergänzt. Deutsche Autoren schreiben hier meist „außerdem“ oder „im Übrigen“. Richtig ist im Englischen additionally. Die Thematik Formalien und technische Details sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Nachlässigkeiten auf diesem Gebiet können schnell den Gesamteindruck der Arbeit vergällen und eine sonst gelungene Arbeit schlecht wirken lassen. Der Non-Native-Autor ist sich oftmals nicht bewusst, wie sich das britische vom amerikanischen Englisch unterscheidet. Viele Journale überlassen es den Autoren der Texte, sich für eine einheitliche Schreibweise zu entscheiden. Wichtig ist dabei jedoch, dass innerhalb eines Dokumentes die Schreibweise immer einheitlich sein muss. Es gibt Verben, die eine „to“-Formulierung verlangen: „…seems to occur…“. Die Non-Native-Autor vergessen häufig, dass es im wissenschaftlichen Englisch andere Verben gibt, welche nicht die „to“-Formulierung, sondern die bekannte „ing“-Form verlangen: „Experts commend taking single …“. So gibt es im wissenschaftlichen Englisch jedoch Fehler in der Grammatik, der Rechtschreibung und in der Wortwahl, die bei Non-Native-Autoren wissenschaftlicher Artikel sehr oft auftreten. Dies ist oft ein Erkennungszeichen der Nicht-Muttersprachler, der sogenannten Non-Natives.
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